Zuletzt aktualisiert am 6. Februar 2023
Seit einigen Jahren zählt Wandern zu einer der beliebtesten Outdoor-Aktivitäten. Immer mehr junge Leute begeistern sich zunehmend für diese Art der Entschleunigung. Außerdem will man doch irgendwie ein Stück weit mit dabei sein bei #DraussenZuhause #NeverStopExploring oder #TimeToPlay. Nur wie funktioniert das mit Kind?
Wandern ist eben nicht mehr nur das mit dem Stock und den bunten Schildchen, Wandern ist cool. Wenn aber irgendwann der geliebte Nachwuchs mit auf Wanderung kommen soll, kann die Wanderlust schnell zum Wanderfrust umschlagen.
Der Weg ist das Ziel.
Wandern mit Kindern ist halt etwas ganz anderes. Damit aber am Ende alle ihren Spaß dabei haben, gibt es nun ein paar hilfreiche Tipp’s wie das zusammen Wandern funktionieren kann.
1. Spannende Wege planen
Breite Forststraßen finde ich jetzt auch nicht so mega prickelnd. Sucht euch lieber schmale Pfade, Wege mit Wurzeln und Steinen. Schmeißt die Suchmaschine an, eventuell gibt es bei euch in der Nähe sogar einen kleinen Steig zum Kraxeln. Hierfür kann man die Kids doch viel eher begeistern und selbst die Erwachsenen finden so einen Weg auch spannender, oder?
2. Warum nicht einen Rucksack mitnehmen
Einen Rucksack packen mit dem was man oder besser gesagt Kind so braucht ist manchmal gar nicht so leicht. Lasst die Kinder doch mal ihren Wanderrucksack bei einem normalen Spaziergang selbst packen.
Eine Lupe oder Fernglas kann man immer gebrauchen. Wenn die kleinen Wanderer dann noch ihren eigenen Proviant einpacken dürfen, steht einem entspannten Ausflug eigentlich nichts mehr im Weg.
- Rucksack nicht zu voll packen 2 – 3 Sachen reichen.
- Achtung – Man muss sich schon mal darauf einstellen eventuell den Kinderrucksack zu übernehmen. 🙂
3. Nicht drängeln
Lasst euch Zeit. Die Länge der Tour muss natürlich an den Wandernachwuchs angepasst werden. Es kann durchaus vorkommen das schon ein normaler Spaziergang zur Halbtagestour mutiert. Wenn zusätzlich auch ein paar Höhenmeter obendrauf kommen sieht es nochmal ganz anders aus.
Nicht drängeln oder zu sehr antreiben. Das führt meistens zum genauen Gegenteil und wenn dann auch noch Tränen anfangen zu kullern wird es fast unmöglich das Ruder nochmal rumzureißen.
4. Abwechslung ist das A und O beim Wandern mit Kindern
Balancieren
Baumstämme liegen doch überall rum. Vielleicht finden sich auch ein paar größere Steine und klar zur Not tuts auch eine Mauer.
Wettrennen & Fangen
Wettrennen kann man super zwischendurch einschieben und Fangen spielen macht doch jedem Spaß.
Wasser
Wasser eignet sich perfekt zum Zeitvertreib. Was kann man damit eigentlich nicht machen.
- Staudamm bauen
- Durch den Bach waten
- In Pfützen springen (Gummistiefel oder ein heißer Sommertag vorausgesetzt 🙂 )
- Steine werfen, übers Wasser flippen lassen.
- Kaulquappen, Fische beobachten
Weitwurf
Tannenzapfen Weitwurf. Auch einen Tennisball mitzunehmen ist manchmal gar nicht so verkehrt.
Geht unter die Sammler
Die 4 Jahreszeiten haben da einiges zu bieten. Der Herbst dürfte was das Sammeln angeht wohl der ergiebigste Monat sein. Bei Blumen und Sträuchern muss man immer etwas aufpassen. Was ist giftig, was steht unter Naturschutz? Ach ja und im Winter das mit dem gelben Schnee, ihr wisst Bescheid 😉
Steinmännchen bauen
In den Alpen sieht man die Steinmännchen häufiger aber was spricht denn dagegen auf einem Spaziergang oder einer Wanderung im Flachland nicht auch ein Steinmännchen zu bauen. Gerade wenn man regelmäßig an einer bestimmten Stelle vorbeikommt ist es für die kleinen Wanderer spannend zu beobachten wie sich das Männchen so entwickelt hat.
Bei uns ist es auf der Hausrunde zu einem schönen Ritual geworden.
Führungswechsel
Immer gesagt bekommen wo es langgeht ist auf Dauer wenig motivierend. Gebt doch mal die Führung an den Nachwuchs ab. Bei einigen unserer Ausflüge auf schon bekannten Wanderwegen war ich überrascht das nicht immer die kürzeste Strecke ausgewählt wurde.
Tiere
Ob GROßE oder kleine. Tiere beobachten ist immer aufregend. Wenn ihr eine Lupe oder Fernglas dabei habt gibt das nochmal ganz andere Perspektiven.
Stempel sammeln
Meine Zwei lieben es. Früher haben wir noch mit einer Serviette oder Bierdeckel hantiert (wir hatten ja nix 😉 ). Heute haben Sie ein eigenes Buch dafür. Auf Hütten sind die Stempel nicht unbedingt gleich ersichtlich. Manchmal sind die Dinger hinter der Theke versteckt. Also nachfragen.
In manchen Regionen gibt es sogar einen Wanderpass.
5. Gehzeiten
Das ist natürlich sehr typenabhängig. Das sehe ich an meinen beiden Mädels immer wieder.
Aus eigener Erfahrung würde ich sagen das für 6 Jährige 3 Stunden das höchste aller Gefühle ist.
Der Alpenverein schlägt im Kindergartenalter Touren (auch mit Kraxe/Trage als Unterstützung) von max. 3 – 4 Stunden vor.
Als Faustformel für das Gehen mit Kindern
1,5 x Normalgehzeit für Erwachsene = ungefähre Gehzeit mit Kindern
(Quelle: https://www.alpenverein.de/bergsport/familie/wandern-mit-kindern_aid_10485.html)
6. Motivation bis zum Ziel
Kinder wollen was erleben, sie sind Abenteurer und Entdecker zu gleich. Da ist es klar das die einsame Berghütte als Etappenziel wenig Begeisterung hervor ruft. Gibt es dort aber einen kleinen Spielplatz, lockt eine aufregende Talfahrt mit der Gondel oder der Gedanke an eine rasende Abfahrt mit der Sommerrodelbahn? helfen ungemein dem Ziel immer näher zu kommen.
Ja, wir wohnen nicht alle in den Bergen und haben Rodelbahnen oder Gondeln vor der Haustür aber eventuell finden sich andere prickelnde Ziele in der näheren Umgebung, wie bei unserem Familienwochenende in der Eifel.
7. Zusätzliche Motivation
- Reima Go Kleidung (für Technik begeisterte Kinder und Eltern)
- Tourenbuch Meine Berge (von Ute Watzl – auf ihrem Blog Zwerg am Berg gibt es zudem noch weitere hilfreiche Tipps zum Wandern mit Kindern)
- Gute Ausrüstung darf natürlich nicht fehlen.
Passend zum Thema
Ich war bei Robert von Vitaminberge zu Gast im Podcast. Über was wir uns so unterhalten haben, könnt ihr euch jetzt anhören. Schaut bei Robert einfach mal vorbei.
8. Nützliche Links
- Ratgeber bei Sportcheck als PDF:
So klappt die Wandertour mit dem Nachwuchs
9. Das wichtigste beim Wandern mit Kindern
Das wichtigste kommt nun zum Schluss und ist vor allem an die Eltern gerichtet.
Macht einfach mit!
Warum an der Rutsche warten bis die Kids wieder unten sind, mitmachen!
Balancieren und den etwas kleineren Kinder unterstützend die Hand geben, ja, aber das geht auch wenn man selbst auf dem Baumstumpf mit läuft. Wenn ihr doch sowieso ein Handtuch dabei habt, könnt ihr doch auch mit durch den Bach laufen. Geht mit kraxeln, rennt um die Wetter, werft euch ins Heu…..
Habt einfach Spaß am Draußen sein und dann klappt das Wandern mit Kindern fast von ganz allein.
Welche Erfahrungen habt ihr beim Wandern mit Kindern so gemacht, gibt es etwas das bei euren Wanderungen mit Kindern besonders hilfreich ist?
Schreibt es einfach in die Kommentare – Ich bin gespannt.
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5 Comments
Hey,
super Artikel.
Konnte schon ein paar Sachen erfolgreich umsetzen.
Viele Grüße
Lotte
Danke Lotte,
freut mich wenn ihr schon ein bisschen was umsetzen konntet.
Ich war dieses Jahr auch das erste Mal mit meinen Kindern im Wanderurlaub in Seis am Schlern. Es war wirklich toll und die Kleinen fanden es auch super 🙂
Hey David,
da habt ihr euch ja eine super schöne Gegend ausgesucht und wenn es den Kids ebenso gefallen hat steht ja dem nächsten Aufenthalt in den Bergen eigentlich nichts mehr im Weg. 😉
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